Obernbreit (Lkr. Kitzingen, Unterfranken)

Obernbreit Synagoge 1318o

Innenansicht Ehemalige Synagoge Obernbreit, © Friedrich Heidecker

Ehemalige Synagoge Obernbreit

Die Synagoge in Obernbreit entstand 1748. Im Jahr 1832 lebten 157 jüdische Einwohner im Ort, was etwa 12 Prozent der Gesamtbevölkerung entsprach. Im Laufe des 19. Jahrhunderts zog eine stetig wachsende Zahl jüdischer Bewohner in wirtschaftlich attraktivere Orte. Die Synagoge wurde profaniert und 1912 verkauft. Seitdem nutzte man den Bau als Werkstatt, Maschinenhalle oder als Lagerraum. 1942 lebten noch drei Juden im Dorf, sie wurden deportiert und ermordet.

Der Chuppa-Stein (Hochzeitsstein) an der Außenmauer war lange Zeit das einzige Zeugnis, das an den ehemaligen Sakralbau erinnerte. 1996 wurde der Stein restauriert, 2005 entdeckte man die zehn Meter unter der Erde gelegene Mikwe (Ritualbad). Sie ist heute die einzige öffentlich zugängliche Mikwe dieses Erhaltungszustands und dieser Tiefe in Unterfranken.

Seit 2013 ist die Umgestaltung des Baus zu einem „Ort des Erinnerns und der Begegnung“ durch die Zusammenarbeit des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e. V. mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgeschlossen. Die ehemalige Synagoge wird nun für Ausstellungen, Lesungen und Seminare genutzt.

 

Ehemalige Synagoge
An der Synagoge 1
(Querstraße zur Enheimer Straße)
97342 Obernbreit

Öffnungszeiten:
Besichtigungen für Einzelne und
Gruppen sind nach Voranmeldung
möglich.

Führungsbuchung:
Träger- und Förderverein
ehemalige Synagoge Obernbreit e.V.
Gertholzweg 10
97342 Obernbreit
Friedrich Heidecker
Tel. 09332 9469 oder
heidecker998@gmail.com