Synagoge
Die Synagoge von Altenkunstadt stammt aus dem Jahr 1726. Sie war über 200 Jahre religiöses und kulturelles Zentrum der ansässigen jüdischen Gemeinde. Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört und der Bau zweckentfremdet: Man nutzte die Räumlichkeiten zur Unterbringung von Kriegsgefangenen, Flüchtlingen und Vertriebenen. In der Nachkriegszeit verwendete die politische Gemeinde das Gebäude als Turnhalle und Abstelllager. Bis auf zwei jüdische
Einwohner, die den Krieg überlebten, wurde die gesamte jüdische Gemeinde 1942 nach Izbica deportiert und dort ermordet.
Im Jahr 1988 formierte sich die „Interessengemeinschaft Synagoge Altenkunstadt“
und ließ an der Außenwand der Synagoge eine Nachbildung des Hochzeitssteins aus dem Jahr 1726 anbringen. Seit ihrer Renovierung 1993 fungiert die Synagoge als Kultur-, Begegnungs-, und Gedenkstätte. Auf der ehemaligen Frauenempore informiert und erinnert eine Dauerausstellung über die Geschichte der Juden im Oberen Maintal.
Nicht weit entfernt, nahe Burgkunstadt, liegt ein jüdischer Zentralfriedhof, der nachweislich seit 1620 existiert. Bis 1940 diente er als Begräbnisstätte für viele jüdische Gemeinden zwischen Bayreuth, Kronach und Lichtenfels und beherbergt über 2.000 Gräber.
Synagoge
Judenhof 3
96264 Altenkunstadt
Öffnungszeiten:
Synagoge: nach Vereinbarung
Jüdischer Friedhof: Der Schlüssel zum Eingangstor ist während der Dienstzeiten der Stadtverwaltung Burgkunstadt im dortigen Rathaus (Vogtei 5, Tel. 09572-3880) erhältlich.
Führungsbuchung:
Inge Goebel
Tel. 09572-2784, 09573-7999
Führungen in der Synagoge Altenkunstadt und auf dem Jüdischen Friedhof bei Burgkunstadt sind nach Vereinbarung möglich.