Georgensgmünd (Lkr. Roth, Mittelfranken)

Synagoge in Georgensgmünd, © Gemeinde Georgensgmünd

Synagoge in Georgensgmünd, © Gemeinde Georgensgmünd

Ehemalige Synagoge und jüdischer Friedhof

Bereits im 16. Jahrhundert existierte eine jüdische Gemeinde in Georgensgmünd. Eine Synagoge wurde 1734 erbaut. Im 19. Jahrhundert verringerte sich der jüdische Anteil durch Abwanderung kontinuierlich, 1933 lebten nur noch 35 Juden im Dorf, 1938 zwang man die letzten jüdischen Bewohner, ihren Besitz zu verkaufen und den Ort zu verlassen. Die Synagoge hatte man im September 1938 an einen benachbarten Bäcker verkauft und so vor der Zerstörung bewahrt.

Nach langer Fremdnutzung kaufte die Gemeinde Georgensgmünd 1988 das Gebäude und initiierte die Restaurierung. Dabei entdeckte man eine Genisa (Aufbewahrungsort für alte liturgische Schriften) mit zahlreichen Ritualgegenständen. Außerdem legte man Wandmalereien frei, die wahrscheinlich von dem polnischen Wandermaler Elieser Sussmann stammen.

Seit 1997 ist das Gebäude Besuchern zugänglich. Einige Schritte nordwestlich liegt der Jüdische Friedhof, der mit rund 1800 erhaltenen Grabsteinen zu den größten in Mittelfranken zählt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angelegt, stechen besonders die kunstvollen Grabdenkmäler mit reicher Symbolik hervor. Im Rahmen einer Führung können die ehemalige Synagoge, mit zwei Ritualbädern, gemeinsam mit dem Jüdischen Friedhof samt einem Taharahaus (Leichenwaschhaus) besichtigt werden.

 

Ehemalige Synagoge und jüdischer Friedhof
Am Anger 9 (Friedhof in der Judenbastei)
91166 Georgensgmünd
Tel. 09172-703-0
Fax: 09172-703-50
info@georgensgmuend.de
www.georgensgmuend.de

Öffnungszeiten:
Nach Vereinbarung; der jüdische Friedhof kann tagsüber besichtigt werden. Samstags sollte wegen des Schabbats das Friedhofsgelände nicht betreten werden.

Führungsbuchung:
Gemeinde Georgensgmünd, Kultur, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 09172-703-73
info@georgensgmuend.de