Jüdisches Rothenburg
Jüdisches Leben ist in Rothenburg ob der Tauber bereits im Mittelalterbelegt. Unter Rabbi Meir ben Baruch (1215 –1293) erlangte die Gemeinde mit der großen Talmudschule Weltruf. Eine zweite jüdische Gemeinde im Mittelalter hatte in der Judengasse der heutigen Altstadt ihr Zentrum, sie wurde jedoch 1520 vertrieben. Noch vor 1938 waren alle jüdischen Bewohner Rothenburgs verzogen oder vertrieben worden. Das Haus, in der ein Raum als Synagoge diente, wurde wenige Tage vor dem Novemberpogrom an einen Bürger verkauft.
Eine Abteilung des Rothenburger Reichsstadtmuseums widmet sich der jüdischen Geschichte Rothenburgs im Mittelalter. Neben Dokumenten des jüdischen Lebens und Kultgeräten des 19. Jahrhunderts befinden sich hier 30 mittelalterliche Grabsteine sowie ein Gedenkstein, dessen Inschrift an das Pogrom von 1298 erinnert. Im Haus Nr. 10 der Judengasse gibt es eine Mikwe (Ritualbad). Am östlichen Ausgang der Gasse steht das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute „Judentanzhaus“. In der Wiesenstraße befindet sich ein kleiner Friedhof, im „Rabbi-Meir-Gärtchen“ sind originale Grabsteine des mittelalterlichen Friedhofs eingemauert.
Reichsstadtmuseum
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Tel. 09861 939043
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April–Oktober 9.30-17.30 Uhr
November–März 13-16 Uhr
Führungsbuchung:
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